Die Landesliga soll für den VfB Bottrop eigentlich nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in die Oberliga Niederrhein sein. VfB-Boss Gündüz Tubay hatte schon in der Vergangenheit immer wieder betont: "Wir wollen mit dem VfB Bottrop in die Oberliga. Das ist unser großes Ziel!"
Dass das alles andere als einfach ist, beweist die aktuelle Landesliga-Saison des VfB. Der Aufsteiger aus Bottrop ist mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen ordentlich in die Spielzeit gestartet. Doch seit vier Begegnungen geht nichts mehr. Die Bilanz: Vier Spiele, vier Niederlagen, macht nach acht Partien Platz zehn von insgesamt nur 14 Mannschaften.
Für die erste Krise der laufenden Serie hat Trainer Michael Schrank gleich mehrere Erklärungen. "Die Mannschaft, der Verein war in der Bezirksliga zu erfolgsverwöhnt. Da hat man ja gefühlt zwei Jahre lang kaum ein Spiel verloren. In der Landesliga ticken die Uhren dann schon anders. Das erfahren jetzt auch einige Spieler, die einfach mehr tun müssen. Fußballerisch gehören wir zu den besseren Mannschaften der Liga, aber wir müssen kämpferisch zulegen", erklärt Schrank.
Zudem hat der 57-jährige VfB-Coach mit einigen Ausfällen zu kämpfen. Er muss Stammspieler wie Emre Köksal (Handgelenkbruch), Leon Stöhr (Mittelhandbruch) oder Devin Müller (Knöchelbruch) ersetzen. "Emre ist wieder auf dem Weg der Besserung. Aber natürlich geht er noch nicht so in die Zweikämpfe wie es sein muss. Nach so einer Verletzung ist man im Unterbewusstsein gehemmt. Das ist menschlich. Auch Ahmed Jamil hatte mit Kreuzbandproblemen zu kämpfen. Das sind dann Spieler, die wir nicht adäquat ersetzen können. Aktuell kommt einiges zusammen", berichtet Schrank.
Ich weiß, dass die Leute hier mit Herzblut dabei sind und auch gerne mal hohe Ziele aussprechen. Aber ich habe nie gesagt, dass wir aufsteigen wollen. Ich wusste, dass es schwer werden würde.
Michael Schrank
In dieser Saison kann sich der VfB Bottrop den Durchmarsch in die Oberliga wohl abschminken. Für Schrank stand dieses Ziel aber auch vor der Serie nicht auf der Agenda. Schrank: "Ich weiß, dass die Leute hier mit Herzblut dabei sind und auch gerne mal hohe Ziele aussprechen. Aber ich habe nie gesagt, dass wir aufsteigen wollen. Ich wusste, dass es schwer werden würde. Wir müssen jetzt gut in die Winterpause kommen, noch einige Punkte holen und dann schauen, ob wir mit einigen Verstärkungen in bessere Rückrunde spielen. Das primäre Ziel muss jetzt sein den Klassenerhalt sicher einzutüten und nicht lange zu zittern."